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MARX / 2002

Hanno Ehrler, DeutschlandRadio:
Tatsächlich geht es der Gruppe Textxtnd nicht um eine Stellungnahme oder eine bestimmte politische Positionierung. Vielmehr wollen die Musiker dem Phänomen Marx assoziativ nachspüren, den Utopien und den geschichtlichen Folgen. Sie zielen auf Erinnerungen und Gefühlslagen, die zum Beispiel beim Hören der DDR-Nationalhymne aufkommen oder bei Reminiszenzen an die McCarthy-Area. In diesen Erinnerungen spiegelt sich ein kulturelles Gedächtnis. Auf der Bühne blitzt es in vielen unterschiedlichen Facetten auf. Diese Facetten erscheinen jedoch nicht in einem festgefügten Zusammenhang. "MARX" ist kein komponiertes Werk. Das Konzept des Stücks ist sein Material. Es steht auf der Bühne bereit, im Sampler, auf Textblättern oder in Form von Noten für Keyboard und Gitarre..........
" MARX" ist ein kommunikatives Stück. Es stellt keine Thesen in den Raum, sondern es entfaltet ein Assoziationsfeld für den Hörer. Das ist auch das Resultat der avancierten Klangarbeit, von Oliver Augst, Marcel Daemgen und Christiph Korn, die in Wien mit dem österreichischen Musiker Thomas Desy zusammenspielten. Hymen, Lieder und Texte sind, sehr virtuos, in ein vielschichtiges, geräuschaftes Klanggeschehen gebettet.
Kratzen, Knacken und Rauschen, durch Mikrophon verzerrter Gesang und geräuschige Gitarrensoli weichen die Eindeutigkeit des Vertrauten auf, verunsichern oder pointieren es und überführen es in eine polyphone zeitgenössische Klangwelt. Das Stück "MARX" entfaltet eine spannendes und aktuelles akustisches Panorama auf das Phänomen Marx.


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