Hanno Ehrler, DeutschlandRadio:
Tatsächlich geht es der Gruppe Textxtnd nicht um eine Stellungnahme
oder eine bestimmte politische Positionierung. Vielmehr wollen die Musiker
dem Phänomen Marx assoziativ nachspüren, den Utopien und den geschichtlichen
Folgen. Sie zielen auf Erinnerungen und Gefühlslagen, die zum Beispiel
beim Hören der DDR-Nationalhymne aufkommen oder bei Reminiszenzen an
die McCarthy-Area. In diesen Erinnerungen spiegelt sich ein kulturelles Gedächtnis.
Auf der Bühne blitzt es in vielen unterschiedlichen Facetten auf. Diese
Facetten erscheinen jedoch nicht in einem festgefügten Zusammenhang. "MARX" ist
kein komponiertes Werk. Das Konzept des Stücks ist sein Material. Es
steht auf der Bühne bereit, im Sampler, auf Textblättern oder in
Form von Noten für Keyboard und Gitarre..........
"
MARX" ist ein kommunikatives Stück. Es stellt keine Thesen in den
Raum, sondern es entfaltet ein Assoziationsfeld für den Hörer.
Das ist auch das Resultat der avancierten Klangarbeit, von Oliver Augst,
Marcel Daemgen und Christiph Korn, die in Wien mit dem österreichischen
Musiker Thomas Desy zusammenspielten. Hymen, Lieder und Texte sind, sehr
virtuos, in ein vielschichtiges, geräuschaftes Klanggeschehen gebettet.
Kratzen, Knacken und Rauschen, durch Mikrophon verzerrter Gesang und geräuschige
Gitarrensoli weichen die Eindeutigkeit des Vertrauten auf, verunsichern oder
pointieren es und überführen es in eine polyphone zeitgenössische
Klangwelt. Das Stück "MARX" entfaltet eine spannendes und
aktuelles akustisches Panorama auf das Phänomen Marx.
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Programmheft-Text, DeutschlandRadio
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