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AN DEN DEUTSCHEN MOND / ARBEIT / CD / 2001

mehr Presse:Pressereviews (Auszüge)

"Experimentalstadl": "An den deutschen Mond" fegt Hirn und Ohren frei, man hört die Lieder wieder neu. Grotesk verzerrt klingt das neue Gewand manchmal und nach anfänglicher Irritationsphase für einige Hörer sogar zum Mitsingen. "Simsaladim, bamba, saladu, saladim": da war das Volkslied wieder da.
Westdeutsche Zeitung

Alles ist nie nur einfach Lied, sondern durchdrungen von Geschichte, Aneignung, Verweigerung, Hoffnung, Utopie. Das ist vehement zu hören in der Art, wie Augst, Daemgen und Reiss sich ihren Stücken nähern, wie sie mit den Klischees kokettieren, die ihrem Material inne wohnt, wie sie die Nostalgie enttarnen, mit denen alle, Eisler, Marx, das Volkslied, immer wieder vereinnahmt werden. Und wie sie doch auch immer die ursprüngliche Kraft der Idee nie aus dem Blick verlieren, gerade weil sie sich ihr nicht naiv hingeben.
FR

Das Ergebnis schafft ein Umfeld, das einen neuen Blick auf diese Musik und die dahinterstehenden Inhalte ermöglicht. Die drei Musiker eröffnen einen Platz für Gedanken zum Umgang mit Verdrängung, Vereinnahmung und dem, was da alles passiert ist vor 16 Jahren mit den zwei Deutschlands, wofür diese standen und vielleicht auch, warum das hier das Land der Unzufriedenen ist. Ein modernes Trauerspiel.
DE:Bug

DLF, BR, Musiktexte
Eine tolle Arbeit. Ich denke, sie gehören zum Interessantesten, was ich in letzter Zeit an neuer Musik gehört habe...
(Hanno Ehrler)

WDR, Studio akustische Kunst
"Für einen Moment gab es 1990 die dann doch nicht realisierte Chance, dieses Lied würde zur neuen deutschen Hymne werden: "Anmut sparet nicht noch Mühe", die sogn. Knderhymne von Bertolt Brecht zur Musik von Hanns Eisler, enstanden 1949. Brechts Kinderhymne, hier mit einem minimal Techno-Arrangment extrem gegen den Strich gebürstet, und doch, sie hält es aus, sie wirkt, sie strahlt geradezu.....die revised german folksongs der Gruppe "arbeit".....eine radikale Entromantisierung"
(Michael Rüsenberg)

jungle world
Ein anderes Stück: Langsam wächst ein fieser Feedbackton, begleitet von Knistern und Rauschen. Unerträglich. Dann eine Pause. Dann wieder dieses Feedback. Aber nur auf einem Kanal. Auf dem anderen, diesmal ganz weit nach hinten gemischt, wieder die Stimme, sie singt »Freude, schöner Götterfunken«. Sehr ausdrucksstark, aber so in sich gefestigt, dass es nicht pathetisch klingt. Das Feedback bricht ab, und die Stimme bellt durch ein verzerrtes Mikrophon: »Besatzung!«, »Mannschaft!«, »Apparat!«, »Kolonne!«, »System!« Wieder setzt eine größere Pause ein. Wieder kommt das Feedback. Und auf einmal sagt die Stimme, ganz fest, ganz mitleidslos: »Da kam ein junger Jäger / der schoss den armen Kuckuck tot.« Sie sagt es noch einmal und noch einmal. Aus dem Feedback haben sich derweil verzerrte Gitarrenakkorde entwickelt. Ende. Wirklich: Ende. Denn was die Frankfurter Gruppe arbeit, Christoph Korn, Marcel Daemgen (beide verantwortlich für den Sound), Oliver Augst (die Stimme) und Alexandra Maxeiner (noch eine Stimme), auf ihrer gerade erschienenen CD »An den deutschen Mond« inszeniert, ist eine Explosion. Ein
Auseinanderreißen und Zerfetzen von Zusammenhängen, die wir entweder als besonders vertraut oder kitschig wahrnehmen. Es geht um Volkslieder, um Melodien und Texte, die sich besonders tief ins so genannte kollektive Unterbewusste eingegraben haben.

Drone
This professional working project from Germany re-works old german folk-songs and creates something between heartful poptunes and experimental digital-deconstructivsm, all with a critical approach. Exceptional stuff!

DeutschlandRadio
Mit einer solchen Klangarbeit setzen Oliver Augst, Marcel Daemgen und Christoph Korn Kontraste zu den musikalischen Klischees, mit denen das Volkslied behaftet ist und die seine Identität ausmachen. Das Geräusch bildet einen Kontrapunkt zu den einfachen Harmonien und schönen Melodien, so daß dem anheimelnd Vertrauten ein befremdender Effekt gegenüber steht, selbst in Liedern wie "Ich stand auf hohem Berge" oder "Maria durch ein´ Dornwald ging", die sich in ihrer formalen Anlage im Rahmen der gewohnten Formen der Popmusik bewegen. Im Spiegel der Geräusche erscheinen die rhythmischen und harmonischen Klischees der Lieder aus einer anderen Perspektive. Inhaltliche Aspekte werden dadurch unterstrichen und interpretiert, und auch das rein Musikalische erscheint in ungewöhnlichem Licht, gebrochen, in Frage gestellt und gelegentlich ironisiert.
(Hanno Ehrler)

Hannoversche Allgemeine Zeitung
Bei ihrer Version von "Der Mond ist aufgegangen" etwa entdeckte die Gruppe in Matthias Claudius' Text viel zerbrechliche Schönheit. Reizvoll vor allem: das Zusammenspiel der fragilen Stimme der Sängerin Alexandra Maxeiner mit den elektronischen Beats à la Björk oder Kruder und Dorfmeister.

Deutschlandradio
"...Der Spagat zwischen Kommerz und akustischer Kunst, der das Konzeptalbum prägt ist bewußt anvisiert. Er macht das Produkt reizvoll und vor der erlebten Flut traditioneller Programme im Brecht/Eislers Jubiläumsjahr in der Tat singulär....."

Frankfurter Rundschau
"...Das Trio bewegt sich dabei weniger in der alten Brecht-Eisler-Diseusen-Tradition als auf spezifischen Frankfurter Spuren. Schließlich haben sich vor etlichen Jahren bereits Heiner Goebbels und Alfred Harth ausgiebig und eigensinnig mit Brecht und Eisler befaßt ("Vier Fäuste für Hanns Eisler", "Bertolt Brecht - Zeit wird knapp"). Augst / Daemgen / Korn gehen auf diesem Weg einen großen Schritt weiter und damit auch in eine neue Richtung..."

Kultur News
"...avancierte U-Musik mit elektronisch verstärkten Widerhaken, die ein vorgeblich angestaubtes Duo auf die Höhe der digitalen Zeit katapultiert..."

Journal Frankfurt
"...Die Praxis beschert uns einen subtil arrangierten und zeitgemäß instrumentierten Songzyklus, frei von Nostalgischem und voll von ungebrochener "utopischer Kraft" und Sinnlichkeit. Herausragend..."

Sender Freies Berlin
"...Die Neuinterpretation hat etwas chansonhaftes, mit allen sentimantalischen Einschlägen diese Genres. Daß damit Tendenzen der Trivialisierung wirksam werden, haben sie in Kauf genommen. Angesprochen wird eine Sehnsucht nach positiver Utopie, entfernt noch erinnernd an die Protestlieder der sechziger -und siebziger Jahre, verfremdet durch die neuen digitalen, die modernen technischen Möglichkeiten der Klangerzeugung und Klangverarbeitung.... "

Kultur News
"...avancierte U-Musik mit elektronisch verstärkten Widerhaken, die ein vorgeblich angestaubtes Duo auf die Höhe der digitalen Zeit katapultiert..."

WDR
"...Bezugspunkt der drei ist u.a. das, was Heiner Goebbels und Alfred Harth Anfang der 80er Jahre zu diesem Thema mit teilweise gleichem Instrumentarium vorgelegt haben, aber andererseits auch eine Synthese des Ausgangsmaterials von Brecht und Eisler mit Formen der heutigen Popmusik. Und wiedereinmal zeigt sich, daß Brecht und Eisler wunderbar mit Formen heutiger Trashkultur vereinbar sind..."

Dreigroschenheft
"... Paradox formuliert belegen sie, wie "kunstloser" Gesang höchste Kunst ermöglicht und eine sparsame, durchdachte Instrumentation reichhaltige Klangräume und ausdrucksvolle Arrangements entstehen lässt..."

az
"Brillant"



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