FESTSPIELE IM WALDE / 2017 - 2018
"Solange Thoreau gefeiert wird, ist Amerika nicht verloren, sondern quicklebendig“ schreibt die NZZ anlässlich dessen 200. Geburtstags auf die gegenwärtige amerikanische Regierung anspielend. Amerika feiert den eigenwilligen Dichter, Aussteiger, Mystiker, Natur- und Alltagsphilosoph, der das unablässige Business mit einem Verbrechen vergleicht, der für den zivilen Ungehorsam von Gandhi und Martin Luther King zum Vorbild wird, der sich als Aussteiger in eine Waldhütte zurückzieht und dort Weltliteratur schreibt und der im herbstlichen Wald Nüsse sammelt, um sie an Winterabenden zu knacken.
(Zu seinen bekanntesten Werken zählen Über die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat und Walden.)
Mit neuen Texten und Tönen aktualisieren Komponistin Schmucki, Sänger Augst und Autor Friedmann Thoreaus Wertschätzung des alltäglichen Lebens. Während Augst einen Tagebucheintrag aus dem Jahre 1858 als Rezitativ singt und Schmucki ein Eichhörnchen im Laub rascheln lässt, fragt Friedmann: „Wenn ich einen Geldautomat zwei Tage lang beobachte, zeigt sich mir dann ein tieferer Sinn? Wenn ich einen Geldautomat drei Tage lang beobachte, warum werde ich dann verhaftet?"
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Interview von Eva-Maria Magel (FAZ) mit Oliver Augst
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