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LOU REED IN OFFENBACH / 2020

Augst / Cactus / Göring

LOU REED IN OFFENBACH

Feature-Fiction-Performance

FR 13.03.2020, 20:00 Uhr, Uraufführung
SA 14.03., 20:00 Uhr, SO 15.03., 18:00 Uhr
KÜNSTLERHAUS MOUSONTURM
Frankfurt am Main

von und mit
Françoise Cactus: Songtexte, Stimme, Drums, Perkussion, Harp etc.
Brezel Göring: Texte, Song-Kompositionen, Arrangements, Stimme, Gitarre, Bass, Keyboards, Drums etc.
Oliver Augst: Song-Kompositionen, Arrangements, Stimme, Keyboards, Gitarre, Drums etc.

Mit den Stimmen von Stella Schnabel, Mitchell Watkins, Roger Grunwald, Elaine Gehrmann

Charlotte Arens: Dramaturgie
Martina Stütz: Persönliche Assistenz

Produktion textXTND mit Mousonturm Frankfurt.
Gefördert durch das Land Hessen, Ministerium für Wissenschaft und Kunst, und das Kulturamt der Stadt Frankfurt
Es entsteht eine Hörspielfassung in Koproduktion mit hr2 und wdr2 (Ursendung am 30. Mai 2020 hr2) sowie eine LP beim Label "unbreakmyheart"
Die Aufführungen im Mousonturm finden in Medienpartnerschaft mit dem Journal Frankfurt statt.

Kurzbeschreibung:
Ein performtes Konzeptalbum, eine Feature-Fiction-Performance, Hommage u Fabulation über einen Star und das eigene provinzielle Fansein. Ausgangsszenario: Ein 17ähriger wird von seiner Flamme auf sein erstes Rock-Konzert in die Stadthalle Offenbach geschleppt. Nichtsahnend. Who the heck is Lou Reed?
Die Frage bleibt. Denn was folgt ist ein Konzert, das nie stattfindet. Mr. Reed bricht nach endloser Warterei und wenigen Minuten on Stage ab, verlässt nach kurzen Provokationen und Gewaltausbruch die Bühne. Tumult im Saal, Licht an, Stühle fliegen, Instrumente werden hastig weggeräumt, jemand klettert unter Johlen der Masse auf einen der PA-Türme und beginnt, die Boxen auf die Bühne krachen zu lassen ("Der erste gute Sound des Abends!" O-Ton Konzertbesucher).

Ein Star, der mit seinem „Auftritt“ die deutsche Provinzcrowd um DAS Konzert ihres Lebens bringt. Clichés and downsides of rock business in a nutshell.
Um diese Skandal-Performance Reeds spinnt Oliver Augst mit den Pop-Eklektizisten Françoise Cactus und Brezel Göring von Stereo Total eine musikalische Feature Fiction Performance. 12 Songs, Neu-Kompositionen, Interpretationen und eine Coverversion, die zum einen den Star aus Sicht seiner Wegbegleiter und anderer Zeitzeugen portraitieren und kommentieren, zum anderen eine subjektive Sicht aus der nachkriegsdeutschen Provinz auf die vermeintlich große weite Welt darstellt.
Als Teil von Augsts fortlaufender Arbeit an einem «Archiv Deutschland », richtet sich mit dem Stück der Blick auf die ferne, medial verheißungsvolle Welt. Es entsteht ein vielschichtiges Portrait - nicht nur des Rockstars Reed, sondern der parallelen Lebenswelten dieser Zeit, den Einfluss der amerikanischen Kultur, die Doppelmoral, ein Konzeptwerk mit Performance, Album und Hörspiel, das mit dem Genre der Feature Fiction spielt. Mal hemmungslos mal virtuos wird sich an allem bedient; dem musikalischen und biografischen Material, fiktiven wie faktischen Texten, den Instrumenten, den einfachsten Theatermitteln.

Die Show ist zum einen Aneignung, Zitat, Stilisierung zweier Genres - Rockmusik und Theater und zum anderen eine originäre Konzertperformance der Persönlichkeiten Augst, Cactus und Göring.


Ausführliche Projektbeschreibung:
Ein performtes Konzeptalbum, eine Feature-Fiction-Performance, Hommage und Fabulation über einen Star und das eigene provinzielle Fansein.

Ausgangsszenario: Ein Siebzehnjähriger wird von seiner Flamme auf sein erstes Rock-Konzert in die Stadthalle Offenbach geschleppt. Nichtsahnend - Who the heck is Lou Reed?

Ja, WHO THE HECK IS LOU REED? Die Frage bleibt. Denn was folgt ist ein Konzert, das nie stattfindet, ein Star der mit Abwesenheit glänzt, im Grunde genommen gar nicht glänzt sondern mit seinem „Auftritt“ die deutsche Provinzcrowd um DAS Konzert ihres Lebens bringt. "Clichés and downsides of rock business in a Nutshell."

Um diese Skandal-Performance Reeds spinnt Oliver Augst mit den Bühnen-, Backstage- und Pop-Eklektizisten Françoise Cactus und Brezel Göring von Stereo Total eine musikalische Feature Picture Performance über Lou Reed.12 Songs, hauptsächlich Neu-Kompositionen, Interpretationen und ein Cover, die den bis kurz vor Schluss nicht zu Wort kommenden Star aus der Sicht seiner Wegbegleiter*innen und anderer Zeitzeug*innen portraitieren und kommentieren (ganz getreu des Aufbaus der meisten seiner eigenen Songs). Nach dem Prinzip „Alle machen Alles“ werden Songs rekonstruiert und zurecht gerückt, Szenarien heraufbeschworen (Probenraum, Backstage, Wohnzimmer, Nervenklinik…) und Zeitzeugen sprechen gelassen: der siebzehnjährige Konzertbesucher, die Tourmanagerin Sylvia (und langjährige Ehefrau), seine Mama, ein Mitmusiker, Nico (Velvet-Underground-Sängerin und Andy-Warhol-Muse), die Drag Queen Rachel (eine weitere Lebensgefährtin Reeds), Maureen Tucker (Velvet-Underground-Schlagzeugerin), verschiedene Konzertbesucher des besagten Stadthallenkonzerts in Offenbach, ein damaliger Einsatz-Polizist sowie den Frankfurter Journalisten, der in der gleichen Nacht das legendäre Foto von Lou Reed in Handschellen schoss.

Mal hemmungslos mal virtuos wird sich an allem bedient; dem musikalischen und biografischen Material, den Instrumenten, den einfachsten Theatermitteln wie bebildernde Kulissen und Kostüme. So wird die Show zum einen Aneignung, Zitat, Persiflage zweier Genres - Rock und Theater und zum anderen eine originäre Konzertperformance der Persönlichkeiten Augst, Cactus und Göring.
Welten treffen aufeinander, Parallelen tun sich auf: „Ich zieh Planeten an und stoß sie ab.“ (Hass Satellit) Zwei 17-Jährige: der behütete und Offenbacher geschockt durch diese Nichtbegegnung mit einem Rockstar 1979 und das zwanzig Jahre vorher siebzehnjährige ich genau dieses Stars, geschockt durch die elektrischen Schläge die Ärzte im Auftrag seiner Eltern durch ihn hindurch jagen. Das besagte Skandal-Konzert in Offenbach und das nun stattfindende Konzert der Musiker und Performer. Die New Yorker Kunst - und Musikszene der Siebziger mit Andy, Nico, Rachel & Co und das im Vergleich provinziellen Germany („Where the fuck is Offenbach?“). Für die Umsetzung des Bühnenbilds soll der Backstagebereich des Mousonturm auf die Bühne transferiert werden, um sich ebenso unverfroren das Genre Theater und seine Klischeekulissen vorzunehmen und um den Clash dieser Welten auch auf visueller Ebene zu verhandeln.

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Fotos: Delef Kinsler

Ein 17-jähriger Offenbacher mit seiner angehimmelten Tanzstundenpartnerin im ersten Rock-Konzert seines Lebens: Lou Reed, Stadthalle ..
Genauer: in seinem ersten nicht stattgefundenen Rock Konzert, denn Mr. Reed brach nach endloser Warterei und wenigen Minuten on Stage ab, verließ nach kurzen Provokationen und Gewaltausbruch die Bühne. Tumult im Saal, Licht an, Leute stürmen hoch, Stühle fliegen, Instrumente werden hastig weggeräumt, jemand klettert unter Johlen der Masse auf einen der PA-Türme und beginnt, die Boxen auf die Bühne krachen zu lassen ("Der erste gute Sound des Abends!" O-Ton Konzertbesucher). Das Schlagzeug geht zu Bruch, die Fetzen fliegen ..
Hat es sich wirklich so zugetragen? Oder wurde da etwas im Kopf des, nun ja, bis dato wohl behüteten geschockten Offenbacher Jugendlichen im Nachherein zusammengereimt? Nein, es war noch viel besser!
Aber was hat das alles mit Lou Reeds Anti-Gay-Elektroschocktherapie zu tun, die er 20 Jahre vorher auf Geheiß seiner Eltern durchmachen musste?

Die Feature-Fiction-Performance verwebt die Statements der verschiedenen Zeitzeugen (Deutsch) mit verschiedenen Song-Neukompositionen und eine Coverversion von Lou Reeds berühmten "A Perfect Day" (Englisch und Deutsch).
Lou Reed hatte am Anfang seiner Karriere fast ausschließlich Portraits seiner Freunde und Bekannten in Songform geschrieben. In den Liedern für dieses Hörspiel wird der Spieß umgedreht, d.h. die von Herrn Reed Besungenen singen nun über ihn zurück.


Biografien
Françoise Cactus ist eine deutsch-französische Autorin, Musikerin und Zeichnerin.
In Berlin gründete sie die Band Lolitas und später mit ihrem Lebensgefährten Brezel Göring die Band Stereo Total. Neben Musik hat Françoise Cactus mehrere Bücher und Hörspiele geschrieben (u.a. Autobigophonie, Schmitz 1997, auch als Hörspiel erschienen, Bayerischer Rundfunk; Abenteuer einer Provinzblume, 1999; Zitterparties, 2000; Neurosen zum Valentinstag. Geschichten, 2004, alle bei Rowohlt; Wollita. Vom Wollknäuel zum Superstar, Schmitz 2005).

Brezel Göring ist Musiker, Produzent und Autor.
Mit Stereo Total hat er zahlreiche Alben veröffentlicht und live in ganz Europa, Nord- und Südamerika, Japan, China und Russland gespielt.
Daneben veröffentlicht Göring Soloschallplatten und Musik für Videospiele, Filme und Theaterstücke (u.a für das Theater Hebbel am Ufer, die Volksbühne Berlin und die Kölner Philharmonie). Außerdem betreibt er das Label „Verboten in Deutschland“ und vertont Stummfilme. 2012 erschien sein Buch Unbehagen in der Mittelstufe mit „Schülertheaterstücken“ im Schmitz Verlag.

Sie leben und arbeiten in Berlin.

Hörspiele von Stereo Total:
Eine kleine Schweinerei ohne Ende (Das Dieter Roth Orchester spielt kleine wolken, typische scheiße und nie gehörte musik), Hörspiel, BR 2006
Patty Hearst - Princess and Terrorist, Pophörspiel, BR 2007
www.stereototal.de

Bisherige Zusammenarbeiten von Augst, Cactus, Göring:

KURT WEILL JAGT FANTÔMAS / 2018
Hörspiel von Oliver Augst mit Liedern von Kurt Weill
Françoise Cactus & Brezel Göring: Text
Special Guest: Brezel Göring als Sprecher
Eine internationale und bilinguale Produktion für Bühne und Rundfunkt
von textXTND in Koproduktion mit Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, Goethe-Institut Paris,
Radio France Culture und rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Gefördert durch das Land Hessen - Ministerium für Wissenschaft und Kunst,
das Kulturamt der Stadt Frankfurt, den Impuls Neue Musik und den Musikfonds e.V. 
Ursendung: 21. Februar 2018 / Radio France Culture / F (Version française)
- RBB 14. September 2018

Alle Toten 1914 / 2014
Hörspiel von Oliver Augst und John Birke
Mit Françoise Cactus und Brezel Göring u.a.
Eine Produktion von Deutschlandradio Kultur, rbb-Kulturradio, hr2-kultur und der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
Ursendungen: Deutschlandradio Kultur: 20. Juni / hr2-kultur: 26. Juni / rbb-kulturradio: 4. Juli

STADT DER TAUSEND FEUER / 2013
Hörspiel von Augst/Birke 
Mit Françoise Cactus u.a.
Produktion: hr / swr, Ursendung: 23.1.2013 (hr) / 24.1.2013 (swr)

Oliver Augst
geboren 1962 in Andernach am Rhein, ist Komponist, Sänger und Hörspielautor im Bereich der elektronischen Klangkunst (Musik, Medien-Theater, Performance, Hörspiel und Klang-Installationen).
Er studierte visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Bühne an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach und Popularmusik/Performance an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Hamburg.
Zahlreiche Stipendien und Förderungen, z.B. Atelierstipendium des Künstlerhauses Mousonturm (Frankfurt 1991-1993), DAAD Stipendium für freie Kunst (Wien 1994), Stipendium für Komposition an der Akademie Schloss Solitude (Stuttgart 1995).
Oliver Augsts Produktionen wurden bei zahlreichen Festivals für zeitgenössische Musik und Medienkunst international präsentiert.
CD-, Hörspiel- und Bühnenproduktionen u.a. in Zusammenarbeit mit Blixa Bargeld (D), Raymond Pettibon (USA), Keiji Haino (J), Rüdiger Carl (D), On Kawara (J), Schorsch Kamerun (D) Françoise Cactus und Brezel Göring (F/D).
Kuratorentätigkeit für "pol" Festival neue Musik (1999-2003) und „Audio Art Series“ (2005-2007) im Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt, für die Konzertreihe "What Is Music?" im >raum für kultur< der Commerzbank (2009-2011) sowie die "Sommer Musik" Konzerte im Städel Museum in Frankfurt (2009).
Mitbegründer und musikalischer Leiter der „Utopie Station“ am Nationaltheater Mannheim (2010-2014).
Lehrbeauftragter an der Fachhochschule Frankfurt, University of Applied Sciences und Gast-Dozent an der HfG Offenbach, Kunsthochschule des Landes Hessen.

Charlotte Arens
absolvierte ihr Bachelor- und Masterstudium am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen wo sie 2013 im Kollektiv DISKURS13 - Festival for Young Performing Arts organisierte und kuratierte. 2016-2018 arbeitete sie in Mannheim bei zeitraumexit wo sie zunächst die Leitung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernahm und zuletzt als Programmdramaturgin tätig war. 2018 war sie beteiligt an der Kuration und Organisation von Ch[a]rita /   einem Kooperationsprojekt von zeitraumexit mit dem Kurator*innen-Kollektiv Madrassa Collective und der Galerie Le18 in Marrakech. Mit der Audiothek der Visionen brachte sie Sound Art in Frei Ottos visionäre Architektur der Multihalle  Mannheim und war als Co-Kuratorin und Dramaturgin hauptmitverantwortlich für ENDLICH -Über das Sterben in der Gegenwart einem gemeinsamen Programm von zeitraumexit und dem EinTanzHaus. Derzeit arbeitet Sie als freie Dramaturgin, Kuratorin und Produktionsleiterin im Bereich Performance und zeitgenössisches Theater, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Komponist, Sänger und Hörspielmacher Oliver Augst und zeitraumexit wo sie die Kuration des Festivalformats frisch eingetroffen 2019 übernimmt.

 

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