OBEN
Beltz remixed
Augst / Carl / 2011
Mehr Presse:
Even if you can't follow every thread, there is plenty of gleefully abandoned activity here to savour. (www.paristransatlantic.com)
Jet-stream fritzes of juicy electronics that change tempo & texture every 20 seconds, scuttling every which way under a man with a thick German accent making nursery-level rhyme speech in a few different languages. (weirdo records.com)
"Beltz-Auferstehung im Mousonturm - mit Keyboards, Electronics
und Akkordeon entstanden
Kompositionen, die Beltz’ Persönlichkeit neu und anders schillern
lassen." (Offenbach Post)
"Kein Zweifel: Matthias Beltz hätte dieser
Abend schlicht
und einfach gefallen." (FAZ)
"Zu dunklen Keyboardklängen und nervösem
Schlagwerk: "Ich ging
so gern mal in den Wald hinein, mich suhlen wie ein wildes Schwein. Das Rotkäppchen,
das war einmal sehr klein, ich geh's jetzt fange, das wird fein./ Doch ich bring's
net, doch ich bring's net, doch ich bring's net hinner mich. - Ausgelotete
Abgründe und Befindlichkeiten der kleinsten politischen Einheiten."
(Frankfurter Rundschau)
"Ein ganz besonderes Klangerlebnis für echte Beltzianer und Alt-68er:
Dank
Oliver Augst und Rüdiger Carl bekommt Matthias Beltz endlich seinen
Auftritt als Sänger - remixed im Mousonturm." (Journal
Nachrichten Kultur)
"So viel ist sicher: Die Beltz-Fans werden auch neu
zuhören
oder anders hinhören
müssen, auch wenn sie meinen, die Pointe bereits zu kennen." (Rhein
Main News)
"Ein Abend mit ohne Beltz: zwei Musiker bringen Lieder des
unsterblichen Kabarettisten
auf die Bühne." (DIE WELT KOMPAKT)
"Augst / Carl, Oben_ Beltz Remixed Badly Organized, 2011 – 14 tracks, 36 Min.
Oben möglicherweise. Oben sitzt Matthias Beltz auf seiner Wolke und grinst sich eins. Oben ist die Stimme, die Aufnahmen des 2002 verstorbenen Autors, Kabarettisten, Moderators und Flaneurs entnommen ist. Oliver Augst und Rüdiger Carl haben Klänge daruntergelegt, wie einen Teppich – einen beiläufig kunstfertigen allerdings, nicht irgend so einen platten roten Läufer zum Abschreiten und Vergessen.
Und was gibt's zu hören? Eine Art Chansons hat der österreichische Komponist Friedrich Cerha mal ein Liederwerk betitelt und das mag auch hier taugen. Beltz´ Beitrag nähert sich deutlich dem Genre Sprechgesang an, und seis, weil er nicht singen konnte oder wollte. Es ist ja auch kein Projekt, das in der vorliegenden Form zu Beltz´ Lebzeiten Gestalt angenommen hat. Das gibt den Herren Augst (Electronica und Schlagzeug) und Carl (Akkordeon und Keyboardtasten), die schon verschiedentlich zusammengearbeitet haben, freie Hand. Die Herkunft aus dem europäischen Freejazz-Kontext ist Rüdiger Carl dabei wenig anzumerken, schimmert nur gelegentlich durch. Die musikalische Begleitung ist dessen ungeachtet gesanglich, gewitzt und pointiert, was diesen oft sprachspielerischen Antichansons durchaus angemessen ist: Asphaltmusik mit Spritzern von Club, Moritat und Westerngitarre, gerne auch als Sample. Auf dem unsicheren Gelände zwischen Befindlichkeitsbeschreibung und einen Jux will er sich machen schillern Beltz´ Texte, ohne sich festzulegen. Sie balancieren auf der schmalen Schneide zwischen naiv und subversiv, und Beltz mag (von oben?) zusehen, wie dieser posthume Balanceakt ausgeht. Mit Marcel Daemgen, der den (Re-) Mix der CD übernommen hat, betreibt Oliver Augst ja sonst eine Art Archäologie deutscher Liedkunst, die weder Unterhaltung noch Agitprop auslässt. Dies Oben ist nicht weit davon davon entfernt, in der klanglichen Umsetzung allerdings wesentlich weniger sperrig. Das Eigentümliche besorgen hier die Texte, die weder vor Volksliedhaftem zurückschrecken (zB Im Kaninchenstall) noch vor abgründiger Albernheit (Knaben). Ein gelungener Einstieg für das neue Sublabel von Mille Plateaux namens badly organized, das sich schrägen Tönen aller Art geöffnet weiss. Dies hier hat herrliche Schlagseite.
Anspieltipps: Bleib hinten, Stadtlied, Wir sind gut drauf, Alles passée, Ach, ich wär so gerne glücklich, duck and cover, Muselmann"
Hans Plesch für Radio Z Nürnberg,
7.6.2011