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TEXTxtnd 2004
(Augst/Daemgen/Ehinger/Korn)
is pleased to announce the following releases and concerts:

MARX
CD, 53 minutes, 15 songs revised by arbeit (Oliver Augst, Marcel Daemgen, Christoph Korn and Thomas Dézsy, with Alexandra Maxeiner)
"Der heimliche Aufmarsch", "Die Internationale", "Auferstanden aus Ruinen" and many more...
GROB/DeutschlandRadio 9/2004

GRID
Augst/Daemgen
prize-winning piece on CD "confluencias", 1st electroacoustic miniatures international contest, compilation of various artists, Huelva, Spain 9/2004

POST BLANK (Augst/Carl/Korn)
CD, new studio recordings and compositions
album design by German artist Albert Oehlen
GROB/Cologne 9/2004WORTEN
Augst/Friedmann 2004
audio installation
wortArten Festival
Sternensaal Wohlen AG (CH)
September 3

BLANK PLAYS DUDEN (Augst/Carl/Korn)
TAKTLOS Festival, http://www.taktlos-bern.ch/
20 Jahre Verlag Gachnang & Springer, Bern–Berlin pp
Dampfzentrale, Bern (CH)
September 3

BLANK PLAYS DUDEN (Augst/Carl/Korn)
opening the solo exhibition of German Artist Tobias Rehberger
Whitechapel Art Gallery, London (UK)
September 9

BLANK PLAYS DUDEN (Augst/Carl/Korn)
raum fuer kultur, Dresdner Bank & FGNM, Galileo building
Gallusanlage 7, 60329 Frankfurt (D)
September 15
______
DIE GERECHTEN by Albert Camus
Freies Schauspiel Ensemble
directed by R. Hinzpeter
performed by J. Beck-Rebholz, M. Conrad, M. Ehinger, A. Gottschick,
B. Kaminski, H.-P. Schupp
http://www.freiesschauspiel.de
Philantropin, Frankfurt (D)
premiere: September 25, 20:00 h
further performances: October 1,2,7,8,15,16

MIR HAT DER MOND DIKTIERT
Michaela Ehinger, recitation
Johannes Martin Kränzle, baritone
Hilko Dumno, piano
Freies Deutsches Hochstift
Frankfurter Goethe-Museum (D)
http://www.goethehaus-frankfurt.de
September 28, 19:00 h

DAS HOHELIED SALOMOS solo speech
performed by Michaela Ehinger
piano Sepp Held
Evang.- Luth. Christuskirche
Aschaffenburg, Pfaffengasse 13 (D)
October 9, 18:00 h

BLANK PLAYS DUDEN (Augst/Carl/Korn)
MAK Museum Angewandte Kunst
Vienna (A)
November 2
SERIES INVISIBLE
Christoph Korn/Lasse-Marc Riek
at http://www.textxtnd.de/deutsch_engl/projekte/series_invisible/series_s1.htm


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TEXTxtnd - news 2/04
Oliver Augst, Marcel Daemgen, Michaela Ehinger, Christoph Korn
Frankfurt/Germany based group of artists http://www.textxtnd.de
Dear friends and colleagues, our current activities are:
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VOLKSLIED
Audio work by Christoph Korn,
Produced by DeutschlandRadio Berlin
voices: Michaela Ehinger, Alexandra Maxeiner, Marianne Schuppe
speech: Oliver Augst, Adam Hoehl, Simone Volpe
With fragments out of the german folksongs and " Herakles 2 oder die Hydra" by Heiner Müller and audio samples from "Volksliedmaschine", Installation by Oliver
Augst/Christoph Korn (Production: Hessischer Rundfunk 2002 and
intermedium 2) and "An den deutschen Mond", CD by Oliver Augst/Marcel
Daemgen/Christoph Korn (Production: DeutschlandRadio 2001)
6.2.04 and 23.2.04, 00:05 at DeutschlandRadio Berlin

AUTOFAHREN IN DEUTSCHLAND
theater by Ulrike Syha
directed by Ali M. Abdullah, music by Oliver Augst
Theater Aachen, Kammerspiele (www.theater-aachen.de)
Aachen (D)
première: February 13, 20:00

MARX
electronic music theater
Augst, Daemgen, Dézsy, Korn
4th European festival for new music theater (www.6-tage-oper.de)
Düsseldorf(D)
February 14, 20:00

MARX
electronic music theater
Augst, Daemgen, Dézsy, Korn
Festival Musik und Politik (www.songklub.de)
WABE, Berlin (D)
February 27, 19:00

LIEBER MENSCH, BITTE SINGE UNS EIN LIED
(Dear Human, Please sing us a song)
video work by Christoph Korn
Lisbon/Portugal
March 04

FREUD KOMPLEX
Augst/Dézsy
Alte Schmiede
Vienna (A)
March 3

DAS HOHELIED SALOMOS
performance by Michaela Ehinger
piano: Sepp Held
Elisabethenstift Darmstadt (D)
March 6

BRUDER EICHMANN
theater play directed by Reinhard Hinzpeter, with Michaela Ehinger
Philantropin Frankfurt Hebelstraße (D)
March 27 and April 2

DAS FENSTER ZUM PARADIES
Music theater by Thomas Pernes
with Augst/Daemgen/Korn
WUK
Vienna (A)
March 31, April 2, 3, 4

On Kawara ONE MILLION YEARS
directed by Augst & Korn
permanently at the Museum of Modern Art
Frankfurt (D)
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Über Trauerarbeit, Spiritualität und Gewalt
Interview with Christoph Korn
Sooderso: Ab Mitte Juni 2003 war deine Installation "RAF 1970-1998" in
der D-Ebene des Frankfurter U-Bahnhofs Merianplatz für vier Wochen
aufgebaut. Was war da zu sehen?
Die Installation war in einem Raum, der nicht mehr genutzt wird und den
man vom Bahnsteig aus durch ein kleines Fenster einsehen konnte. Es war
wohl mal der Raum eines Bediensteten. Es gab darin ein Waschbecken,
Linoliumboden, Neonleuchten; ein ganz karger, funktional ausgestatteter
Raum. Darin wurde eine PA-Anlage installiert, die Tag und Nacht lief.
Dieses PA-System gab laute Noise-Musik von sich. Noise-Musik besteht aus
Noise, Krach. Das musikalische Material von Noise-Musik sind alle
möglichen Formen von Rauschen. Diese Musik kam ursprünglich aus Japan,
wurde dort sozusagen erfunden. Die PA-Anlage gab also mit extremer
Lautstärke diesen Noise von sich. Wenn man in diesen Raum reingegangen
ist, ging das nur mit Ohrenschützern und auch der Luftdruck war darin so
extrem, dass einem psychisch schlecht wurde. Die Anlage war also bis zum
Anschlag gefahren. Die Warnlämpchen der Boxen leuchteten auf und
signalisierten, gleich knallen die Hochtöne durch. Von Draußen beim
Anschauen hat man nur einen Bruchteil des Lärms durch die dicke Wand
mitgekriegt. Die Wände haben vibriert. Man konnte spüren, darin ist es
richtig laut. Diese Anlage bollerte Tag und Nacht, wurde niemals
ausgeschaltet. Auch nachts, wenn kein Mensch mehr in der U-Bahn war,
bollerte die weiter. Übrigens musste ich die Installation frühzeitig
abbauen, weil sie irgendeinen Bediensteten der Verkehrsgesellschaft
offenbar ärgerte. Der ging immer wieder da rein und verschob die Anlage.
Die Installation war dadurch quasi zerstört. Ich hätte den gerne
kennengelernt, man hat aber nicht herausfinden können, wer es war.
Sooderso: Ich sah die Installation und habe gleich an den Brief von
Ulrike Meinhof aus dem Toten Trakt gedacht. Ulrike sitzt in
Isolationshaft und schreibt in etwa vierzig Zeilen, was sie fühlt. Einer
ihrer ersten Sätze lautet: "Das Gefühl, es explodiert einem der Kopf".
Mich hat das ganze an eine Zelle erinnert: Weiße Kacheln, Waschbecken,
Neonlicht, sonst nichts und dann der Lärm - das Gefühl es explodiert
einem der Kopf.
Ja, ich habe einige solcher Assoziationen gehört. Dieser Raum hat
wirklich etwas von Zelle.
Was mich bei dieser Arbeit interessierte, war eine Installation
herzustellen, die eine Form von Arbeit leistet: 24 Stunden lang diese
Lautstärke zu produzieren. Für mich war das auch, ich sag mal so ganz
hehr, der Versuch eine Erinnerungsarbeit, vielleicht auch eine
Trauerarbeit zu leisten. Für mich war dieser Noise Erinnerungsarbeit
oder Trauerarbeit. Aber mit welchem Inhalt, das weiß ich nicht. Das
bleibt für mich auch völlig offen, und das könnte ich auch nicht mit
Namen benennen.
Ich dachte neulich, in der Kirche brennt doch immer dieses rote
Lichtchen, das symbolisiert, hier ist Jesus anwesend. Das finde ich ein
wahnsinnig starkes spirituelles Moment im katholischen Glauben. Du gehst
weltweit irgendwo in eine katholische Kirche rein und da steht das ewige
Licht, hier dasselbe wie in Brasilien. Ganz ähnlich ist die
RAF-Installation gewesen - von der Form her - Tag und Nacht arbeitet
diese Maschine. Und zwar nicht in der Form eines Rosenkranzes, sondern
in Form extrem lauter Noise-Musik. Das war für mich Erinnerungsarbeit
und auch eine Form von Trauerarbeit.
Sooderso: Was meinst du damit, an was erinnern, um was trauern?
Das ist ja das, was für mich offen bleibt, das weiß ich nicht. Bei Freud
besteht Trauerarbeit, z.B. bei Tod, Trennung oder Verlusten, im
Hervorholen von einzelnen Bildern des Betrauerten, die dann als
Erinnertes und Vergangenes, als gewesene Geschichte wieder abgelegt
werden. Der Begriff der Trauer oder Erinnerungsarbeit ist hier insofern
offen wie das Lichtchen, das in der Kirche steht. So wie es jeder
einzelne für sich zu nutzen vermag.
Sooderso: Aber um was trauerst du oder um was können andere trauern?
Beispielsweise um ein so gescheitertes Projekt wie es die RAF war. Auch
Trauer um den Verlust von Gewalt; die Gewalt, die in den 80er Jahren die
RAF für uns quasi erledigte. Es gab Sympathie und gleichzeitig träumte
eine ganze Generation von Linken nachts davon, sich mal so eine MG in
die Hand zu nehmen. Die hätten das nie gemacht, ich hätte das auch nie
gemacht, ich hatte da eher einen pazifistischen Standpunkt, aber
trotzdem gab es eine Dimension von Gewalt, die wir auch erlebt haben,
die durch die RAF im politischen Umfeld anwesend war. Und das ist ein
Verlust. Mit der RAF ist auch das verloren gegangen: Gewalt.
Die Gewalt der RAF - da handelten welche stellvertretend für viele, die
das nie gemacht hätten, die das sogar verurteilt, aber in Träumen
realisiert haben. Bei Fanon "Die Verdammten dieser Erde" habe ich gerade
ü ber den Kolonialisierten gelesen. In seinem Traum springt er, rennt er,
klettert er usw. und dann befreit er sich - im Traum. Die RAF hat eine
reale Ebene von Gewalt symbolisiert und ausgeübt. Sie gab -
stellvertretend für viele - dem eigenen Leiden unter den Verhältnissen
einen Ausdruck in Form von Gewalt. Und das ist verloren gegangen,
darüber kann getrauert werden.
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TEXTxtnd - news 4/04
Oliver Augst, Marcel Daemgen, Michaela Ehinger, Christoph Korn
Frankfurt/Germany based group of artists
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Dear friends and colleagues, let us allow to inform you about our current activities:
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60 JAHRE RÜDIGER CARL
Ruediger Carl is one of the most important figures to have emerged from European free jazz. Birthday concert with: Oliver Augst (Frankfurt), Sven-Åke Johansson (Berlin), Christoph Korn (Frankfurt), Burkard Kunkel (Regensburg), Hans Reichel (Wuppertal), Irene Schweizer (Zürich), Stephan Wittwer (Zürich), Carlos Zingaro (Lissabon), presentation by artist Werner Büttner
Künstlerhaus Mousonturm, Waldschmidtstr. 4, 6O316 Frankfurt (D)

April 26, 20:00 hGLAUBE LIEBE HOFFNUNG by Ödön von Horváth
production of Hinzpeter/Kaminski/Freies Schauspiel Ensemble
music by Augst/Daemgen
http://www.freiesschauspiel.de
Philantropin, Frankfurt (D)
April 30, 20:00 h

24 STUNDEN AUS DEM LEBEN EINER FRAU by Stefan Zweig
directed and performed by Michaela Ehinger
music: Marcel Daemgen und Christoph Korn
choreography: Christine Bürkle
scenery: Jule Dohrn-van Rossum
Künstlerhaus Mousonturm
Waldschmidtstr. 4, 6O316 Frankfurt (D)
tickets: 0049 69 4O58592O
Première: May 6, 21:00 h
further performances: May 7, 8, 9

BLANK PLAYS DUDEN (Augst/Carl/Korn)
première of the new show
Musée d'Art Moderne et Contemporain
Strasbourg (F)
May 12

MERZ
improvised music (Daemgen/Fischer/Reimers)
FGNM concert
>> raum fuer kultur<< Dresdner Bank, Gallileo building
Gallusanlage 7, 60329 Frankfurt (D)
May 19, 20:00 h

HYPERGHETTO
audio performance by Augst/Korn
(alongside Lauren Newton, vocal solo program)
new concert series "Prospekt"
University of Applied Sciences, FH Frankfurt
Kleiststraße Gebäude 10, theater in the basement
60318 Frankfurt (D)
May 27, 20:00 h

ARBEIT FÜR EISLER
electronic music theater
Augst/Daemgen/Ehinger/Korn
Open Ohr Festival, Mainz (D)
May 30, 11:00 h

SPRECHEINSATZ
audio-performance by Augst/Beck
e-lab, new series of concerts and meetings of musicians of local improvised and electronic music (http://e-lab.acrylnimbus.de)
Scala cafe, Theaterhaus Schützenstraße 12
Frankfurt (D)
June 7, 20:00 h

ONE MILLION YEARS by On Kawara
directed by Augst & Korn
permanently at the Museum of Modern Art
Frankfurt (D)
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Ensemble Modern Orchestra spielt
Charles Ives: Fourth Symphonie (1909-1916)
Palmengarten, Frankfurt, 17.3.04
Es beginnt dramatisch, ein fz Klang, dann eine Geige aus Wien, sie haben
hier schon die Eiswagen herausgefahren aus ihrem Winterhaus, eine
deutsche Ente rückt mir auf den Pelz, ich erschrecke, ich sehne mich
nach der Aussichtsplattform St. Luzia in Lissabon, dieser zeitlose Ort!
Ich war dort getarnt, meine Sprache tarnte mich und die fremde Sprache
der anderen tarnte mich, hier alles sichtbar, deutsches Licht, deutsche
Enten, "Tschüüüüs Konrad" ruft eine Mutter ihrem Spross zu, der nicht
folgen will, mit dieser belehrenden Attitüde, alles sichtbar,
herumstehenden Menschen lächeln freundlich und verständnisvoll, immer
diese kleinen aber auch, im gleichen Maße, wie ich nicht verstehe, bin
ich getarnt, Verstehen und Tarnen stehen in einem reziproken Verhältnis
zueinander, eine Sprache erlernen, heißt sich sukzessive enttarnen,
deshalb lernen amerikanische Soldaten auch kein arabisch, sie benutzen
Dolmetscher, der Dolmetscher ist wie ein Schneider, er macht Tarnanzüge,
der Mann neben mir pfeift der Ente zu, Pfeifen ist überall verstehbar,
" in vertrautem Kreise gestehen wir uns offen, dass Josefines Gesang
nicht mehr als ein gewöhnliches Pfeifen ist", sagt der Kafka, ach wäre
der Ives doch ein gewöhnliches Pfeifen! Ives ist auch ein Schneider, er
macht bunte Kleider, die Ente faucht, der Mann neben mir versteht den
Vorgang nicht: je mehr er der Ente zupfeift, desto mehr faucht sie,
Pfeifen ist eine akusmatische Waffe, das wissen die Amerikaner, deshalb
tarnen sie sich, dabei wäre es so einfach, man müsste nur Bubers Wort
pfeifen können: "Du bist wie ich." das wäre auf der ganzen Welt
verstehbar, jeder, alles würde es verstehen: Tiere , Pflanzen ,
Menschen, die gesamte Geschöpflichkeit läge sich in den Armen und würde
weinen: Deutsche, Enten, Palästina und Israel, Tannen, Schnee, Ives,
Gloria! lässt es schmettern, Gloria! Juchheeee! die deutschen Musiker
spielen Ives pedantisch genau, die Präzision, mit der hier vorgegangen
wird ist die Hölle, ich höre die Leute noch im Ohr, immer derselbe Satz:
" großartig dieses Ensemble Modern, diese Präzision!" , ach da, Titel 3,
Fugue. Andante moderato, wunderbar, die Präzision, die allenthalben
gefeiert wird ist in Wirklichkeit nichts anderes als äußerste
Repression, das ist auch das Unterdrückerische bei Nancarrow,
unterdrückt wird das Riechen, das Schmecken, der Sexualtrieb, Präzision
ist doch nichts anderes als die framegenaue Wiederholung der
alltäglichen Erfahrung, jedes kleinste Zeitloch noch stopft der Arzt,
Architekt, Schneider, Bankmann, der abends dann an der gleichen
unterdrückerischen Präzision sich berauscht, das von Max Bill gemachte
Kunstwerk, eine aus Marmor gehauene unendliche, glatte, präzise
Schleife, heißt "Kontinuität", die Deutsche Bank hat sich dieses Ding
vor ihren Turm setzen lassen, der Mann verkauft schon Eis, der Eiswagen
ist ein Utensil, man kann mit dem Eismann sprechen, heute morgen sagt
meine polnische Schneiderin zu mir, ich hätte so schöne breite
Schultern, sie hat schulterlanges Haar und ist ca. 50 Jahre alt, sie
trägt ein schwarzes eng anliegendes Kleid mit V-Ausschnitt, für ihr
Alter sieht sie blendend aus! (Korn)__________________

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TEXTxtnd news 1/04
Oliver Augst, Marcel Daemgen, Michaela Ehinger, Christoph Korn
Dear friends, comrades and colleagues,
we wish you a happy and successful new year.
Our current activities are:

ADORNO
Die Theorien sind hart
audio performance by Thomas Dézsy/Christoph Korn
MAK Museum Angewandte Kunst
Vienna (A)
January 20

HYPERGHETTO
audio performance by Augst/Korn
Paradox
Tilburg (NL)
January 28

E-LAB
new series of concerts and meetings of musicians of local improvised and electronic music (http://e-lab.acrylnimbus.de)
opening: 1. Marc Behrens, 2. Augst/Knüppel/Schmitt
Scala cafe, Theaterhaus Schützenstraße 12
Frankfurt (D)
February 2, 20:00 (next edition: April 19)

AUTOFAHREN IN DEUTSCHLAND
theater by Ulrike Syha
directed by Ali M. Abdullah, music by Oliver Augst
Theater Aachen, Kammerspiele (www.theater-aachen.de)
Aachen (D)
first night: February 13, 20:00

MARX
electronic music theater
Augst, Daemgen, Dézsy, Korn
4th European festival for new music theater (www.6-tage-oper.de)
Düsseldorf(D)
February 14, 20:00

MARX
electronic music theater
Augst, Daemgen, Dézsy, Korn
Festival Musik und Politik (www.songclub.de)
WABE, Berlin (D)
February 27, 19:00

DAS HOHELIED SALOMOS
performance by Michaela Ehinger
piano: Sepp Held
Elisabethenstift Darmstadt (D)
March 6

FREUD LIEDERABEND
Augst/Dézsy
Alte Schmiede
Vienna (A)
March 10

DAS FENSTER ZUM PARADIES
Music theater by Thomas Pernes
with Augst/Daemgen/Korn
WUK
Vienna (A)
March 31, April 2, 3, 4

Christoph Korn received CNOD Price 2003 for filmmusic for documentary film
"outro sonhos" (television RTP Portugal, director: Christine Reeh)

On Kawara ONE MILLION YEARS
directed by Augst & Korn
permanently at the Museum of Modern Art
Frankfurt (D)
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I: Ihr habt einmal gesagt, es soll viel drinnen sein in der Musik, Reichtum herrschen und auf der anderen Seite keine Virtuosität, kein Überschwang.
T: So ist es!
I: Seid ihr manchmal stolz auf Details?
T: Wenn alles an seinem Platz ist, kann man auch auf Details stolz sein.
I: Aber einer der wichtigsten Grundzüge der aktuellen auditiven Kunst ist doch die Konzentration auf das Wesentliche, der Kampf gegen den Manierismus, Klarheit schaffen usw. Nancarrow ist doch einer eurer Lieblingskomponisten.
T: Nancarrow hat gezielt die Musik reduziert, plakativer gemacht, um diese Behauptung aufzustellen. Mit derselben Einschätzung der Sache ist es nun möglich, das zu machen und trotzdem das Zeugs drüber zu dudeln. Weil das nicht mehr bewiesen werden muss.
I: Ihr geht davon aus, dass diese ganze Auseinandersetzung gelaufen ist und man von vorne anfangen kann und sich nicht mit irgendwelchen Belegtheiten abmühen muss.
T: Von vorne anfangen natürlich nicht. Kampf gegen Manierismus ist auch eine blöde Sache. Wir wollen uns ja nicht in der Kunstgeschichte als Müllmänner einen Namen machen. Die Reihenfolge ist: erkennen, negieren, eliminieren und trotzdem machen. Und den Zustand dieses Nicht-zwanghaften-trotzdem-Machens, den möchten wir erreichen, also da kommen wir auf unseren anderen Lieblingskomponisten, auf Stockhausen, der durch das Falschmachen oder durch das Verlogene eine richtige Position bezogen hat, der aus dem abstract expressionism alle Elemente benutzen konnte, aber nie unter diesem Beweiszwang stand wie eben andere und sich nie um, sagen wir, diesen Effekt bemüht hat, wie zum Beispiel Feldman. In diesen Sachen, wo keiner mehr hinhören kann, sehen wir den gelungenen Versuch, eine radikale Aussage zu machen, ohne Angst vor der dummen Musik oder der schrecklichen Komposition. Der Technik den niedrigsten Stellenwert geben und dann mit ihr protzen, beispielsweise.
Der entscheidende Punkt, warum wir das so interpretieren, das ist eine Distanz durch Lüge. Indem er was anderes sagt, als er macht. Dadurch eigentlich ganz präzise macht, dass es sowieso eine Lüge ist. Also eine Distanz, die völlig wahr ist und die mehr Wahrheit enthält, eben weil sie die Distanz betont, die nicht entstehen würde, wenn es nicht wäre.
aus: TEXTxtnd
Kunst Heute Nr. 23
Gespräche mit zeitgenössischen Künstlern
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TEXTxtnd
Frankfurt/Germany based group of artists
proudly announces the release of

DUDEN
Oliver Augst/Christoph Korn/Rüdiger Carl
Rüdiger Carl is one of the most important figures to have emerged from
European free jazz. Musicians Oliver Augst and Christoph Korn, who are
a generation younger, work at the cross-roads of improvisation,
installation, electronics, and theory. Theory and sound fit the piece
“like a made-to-measure suit”, writes music magazine Spex. Oliver
Augst, Rüdiger Carl, and Christoph Korn have appeared as “Blank” in
different projects and releases from FMP and GROB international. Most
recently they produced a wild mix of post-punk and rock ‘n’ roll with
renowned American artist Raymond Pettibon. (CD: "blank meets Pettibon",
live from Philharmony Cologne, GROB 2003)
Their latest project takes the theme of “collection” as a starting
point. Oliver Augst, Ruediger Carl, and Christoph Korn have sifted
through their own recordings and releases from recent years, and have
broken them down into microscopically small parts, creating countless
strange and colourful fragments. These fragments are then recorded on
vinyl in the form of so-called “locked grooves”. On a “locked grooves”
record the grooves form concentric circles, which means that the pick-up
arm remains in the same position in a revolution, producing a loop of
exactly 1.8 seconds. DUDEN is released in June, 2004 on vinyl by
Cologne-based label “eventuell”, part of the a-Musik company. The
sleeve has been designed by Tobias Rehberger.
Further information at: http://www.augst-carl-korn.de
Order a copy of the limited edition now!

other summer activities are:

HYPERGHETTO
web installation by Christoph Korn
at "Touristcity" Festival, Kulturzentrum Schlachthof in cooperation with
Künstlerhaus Bremen
www.touristcity.de
June 6 - July 27
Bremen (D)

HOFFMANNIANA
Opera by Thomas Dézsy
with Oliver Augst (voice) and Marcel Daemgen (electronics and
arrangement)
first showing: August 14
Bregenzer Festspiele, Bregenz (A)

05/04 1. Price "Julio de Matos" at Lisbon short film festival for the Film "No
Fio dos Limites" by Christine Reeh, music by Christoph Korn, (Portugal)
4/04 1. Price at international documentary film festival Cronograf/Moldavien for
"Fragmente einer Langsamen Zeit" by Christine Reeh, music by Christoph Korn,
(Moldavien)

 

 

 

 

 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
























































































































































































































































































































































































































































































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